Friedrich von der Trenck wurde vor 290 Jahren geboren
16.02.2016
Der Freigeist und Haudegen Friedrich Freiherr von der Trenck (16. 2. 1726- 25. 7. 1794) wurde als Sohn des Generals der Kavallerie Christoph Ehrenreich von der Trenck , Landeshauptmann und Erbherr auf Schakaulack, Kreis Labiau, geboren. Der Junge war vielseitig interessiert und begabt. Bereits 1739 schrieb er sich als Jura-Student an der Universität Königsberg ein, unterwarf sich aber nicht allzu lange den Anstrengungen des Lernens und meldete sich beim Ausbruch der Schlesischen Kriege 1740 als Freiwilliger beim Eliteregiment Garde du Corps. Er machte durch großen Kampfgeist auf sich aufmerksam, gelangte in die Umgebung Friedrichs II. und wurde dessen Adjutant und Vertrauter.
Den Höhepunkt seiner kurzen Glanzzeit am preußischen Hof erlebte der von Friedrich II. zum Rittmeister der Garde du Corps beförderte Friedrich von der Trenck am 24. Juli 1744. Er war Brautführer der Prinzessin Ulrike von Preußen, einer Schwester Prinzessin Amalies, die am diesem Tag dem schwedischen Kronprinzen angetraut wurde. Amalie bildete den Mittelpunkt der Gästeschar. Trenck wurde ihr vorgestellt und verfiel in Liebe zu ihr.
Das gute Verhältnis zu Friedrich II. hielt nicht lange. 1745 wurde Trenck auf der Festung Glatz inhaftiert. Er selbst führt dieses Ereignis in seinen Memoiren auf sein vom König verurteiltes romantisches Verhältnis zu Amalie von Preußen zurück. Möglicherweise liegt der Grund für seine Verhaftung aber an seinem regen brieflichen Kontakt zu seinem Vetter, dem österreichischen Pandurenoberst Franz von der Trenck. Dieser wurde vom König als Hochverrat interpretiert, denn der Pandur war ein großer Gegner Preußens und wegen seiner Grausamkeit gegen die Preußen in den Schlachten berüchtigt.
Friedrich von der Trenck gelang 1747 die Flucht aus der Festung Glatz nach Böhmen, ging von dort nach Wien, wo man ihm aber sehr misstrauisch begegnete, und nach Russland, wo er sich nicht sehr wohl fühlte, bevor er doch eine Position als Rittmeister in einem ungarischen Kürassierregiment erhielt Das Erbe, das sein inzwischen in der Gefangenschaft umgekommener Vetter Franz, der Pandur, ihm hinterließ, war mit hohen Schulden belastet und zog eine Fülle von Prozessen nach sich. Dem entzog er sich und wandte sich nach Danzig, wo er wohl Familienangelegenheiten ordnen wollte. Dort spürten ihn sehr schnell die Häscher Friedrichs II. auf. Er wurde erneut verhaftet und interniert und musste 10 Jahre strengste Festungshaft erdulden, nach einem erneuten Fluchtversuch zeitweise mit Ketten and die Wand geschmiedet. 1763 oder 1764 wurde er durch Fürsprache von Kaiserin Maria Theresia aus dem Kerker entlassen. Da ihm der Aufenthalt in Preußen verboten war, zog er nach Aachen, war dort journalistisch tätig, u. a. mit seinen Lebenserinnerungen, heiratete die Tochter des ehemaligen Aachener Bürgermeisters und hatte mir ihr 8 Kinder.
Friedrich Wilhelm II. hob nach dem Tod des Onkels den Bann für Friedrich von der Trenck auf und dieser nahm die Gelegenheit wahr, seine alte Freundin Amalie von Preußen, inzwischen Äbtissin von Quedlinburg, zu besuchen und sie als Patin für seine Töchter zu gewinnen. Seinen Lebensabschluss fand er in Paris, wo er wohl den Freiheitsdrang der Franzosen verehrte. Hier wurde er als einer der letzten Delinquenten am 25. Juli 1794 guillotiniert, wenige Tage, bevor Robbespierre selbst demselben Fallbeil zum Opfer fiel. Die Linie v. d. Trenck-Schakaulack starb 1934 aus.