Erinnerung an den ostpreußischen Hofopernkapellmeister Otto Nicolai
03.03.2018
Otto Nicolai (9. 6. 1810 – 11. 5. 1849 wurde als einziger Sohn des Sängers, Gesangspädagogen, Musikdirektors und Komponisten Carl Nicolai und seiner Ehefrau aus pastoralem Haus in Königsberg geboren. Er besuchte das Friedrichskollegium, wo bereits seine musikalische Begabung erkannt und gefördert wurde. Doch dann geriet er in familiäres Unwetter: Die Eltern ließen sich scheiden, der Vater heiratete erneut, eine Stiefschwester wurde geboren und der Vater begann, seinen Sohn zu verprügeln. Der floh darauf hin im Alter von 16 Jahren nach Stargard in Pommern.
Der Gründer der Berliner Liedertafel, Musiker, Dirigent, Komponist und Musikpädagoge Carl Friedrich Zelter (11. 12. 1758 – 15. 5. 1832) war bereits auf das Talent von Otto Nicolai aufmerksam geworden und holte ihn zur weiteren Ausbildung an das Königliche Institut für Kirchenmusik. Mit eigenen Kompositionen machte sich Otto Nicolai bald einen bekannten Namen. 1834 wurde er Organist in der Kapelle der Preußischen Gesandtschaft in Rom
Im Mai 1837 erhielt er einen Ruf nach Wien als Kapellmeister am Kärntnertor-Theater mit einem Jahresvertrag bis Juni 1838. Der Vertrag wurde zwar nicht verlängert, aber 1841 bekam er in Wien einen Dreijahresvertrag als Erster Hofopernkapellmeister sowie später als Direktor und Oberleiter der philharmonischen Konzerte. Er leitete die erste philharmonische Aufführung am 28. 3. 1842, als das „sämmtliche Orchester-Personal des k.k. Hof-Operntheaters im k.k. großen Redouten-Saale“ auftrat und Kompositionen von Beethoven, Mozart und Cherubini darbot. Damit legte er der den Grundstein für die später weltberühmten Wiener Philharmoniker. Er leitete von 1842 – 1847 insgesamt elf Konzerte in Wien.
Im Sommer 1844 reiste er auf Einladung der Albertina erstmals wieder nach Königsberg. Auf dem Hinweg wurde er in Berlin von König Friedrich Wilhelm IV. empfangen und mit dem Roten Adlerorden ausgezeichnet. In Königsberg leitete er dann ein Konzert anlässlich der Hundertjahrfeier für J. G. Herder und führte zum 300-jährigen Universitätsjubiläum seine Festouvertüre „Ein feste Burg“ auf. Aufgrund seiner musikalischen Erfolge holte ihn Friedrich Wilhelm IV. 1846/1847 nach Berlin, wo er am 1. 3. 1848 Nachfolger Mendelssohns als Leiter des Domchores und Hofopernkapellmeister wurde. Hier schrieb er sein Hauptwerk „Die lustigen Weiber von Windsor“ nach einem Text von Shakespeare, uraufgeführt am 9. 3. 1849 in Berlin. Nur wenig später erlag er den Folgen eines Gehirnschlags.