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Der Maler Ernst Mollenhauer und die Künstlerkolonie Nidden

Der Maler Ernst Mollenhauer und die Künstlerkolonie Nidden

28.08.2020

Ernst Mollenhauer (27. 8. 1892 – 3. 4. 1963) wurde in Tapiau geboren. Lovis Corinth, der mit seinem Vater befreundet war, befürwortete sein Studium ab 1913 an der Staatlichen Kunstakademie in Königsberg. Im 1. Weltkrieg wurde er als Soldat eingezogen. Er setzte sein Studium 1919 fort und wurde Meisterschüler bei Prof. Degner. Bereits 1920 war er in Nidden auf der Kurischen Nehrung anzutreffen. Im selben Jahr heiratete er Hedwig (1891–1973), die Tochter des Gastwirts und Hoteliers Hermann Blode, dem Mäzen und Urgestein der Künstlerkolonie in Nidden. Als der 1934 starb, übernahm Ernst Mollenhauer die Leitung des Hauses bis 1945.

1922 ging Mollenhauer in die USA, wo er als erster deutscher Künstler nach dem Weltkrieg seine Werke ausstellen konnte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er in einem Studio für Theatermalerei. Bald ging er jedoch nach Ostpreußen und zu seinen Schwiegereltern zurück und begründete dort sein Atelier bis 1945. Das Kriegsende brachte auch das Ende für die Künstlerkolonie. Die Bildersammlung von Hermann Blode und die Werke von Ernst Mollenhauer wurden dem Vernehmen nach von den Soldaten der Roten Armee in der Sauna verheizt, das Hotel später abgerissen.

Nach der Kriegsgefangenschaft in Dänemark und englischer Internierung in Schleswig-Holstein ließ sich Mollenhauer in Kaarst bei Neuß und endgültig in Düsseldorf nieder. Begraben wurde er auf der Insel Sylt, wo ihn manches an die Kurische Nehrung erinnerte, wo er in Keitum ein zweites Atelier eröffnete und wo er viel gemalt hat.

Seine Tochter Maja Ehlermann-Mollenhauer (11. 4. 1925 – 23. 11. 2012) wurde in Nidden geboren, machte in Königsberg ihr Abitur und studierte nach 1945 in Göttingen Kunstgeschichte und Literatur. Nach dem Tod ihres Vaters auf Sylt kümmerte sie sich um dessen Nachlass und sorgte als Vorsitzende des Vereins “Ännchen von Tharau” für den Fortbestand ostpreußischer Dichtung. Zuletzt richtete sie im großväterlichen Haus “Hermann Blode” eine Gedenkausstellung ein. Sie ruht in Keitum neben ihrem Vater.