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Das Frische Haff

Das Frische Haff (Zalew Wislany), durch die Barriere der Frischen Nehrung von der Ostsee abgeschottet, füllt sich überwiegend mit dem Süßwasser der einmündenden Flüsse Pregel, Elbing, Nogat, Passarge und Frisching. Durch die mitgeführten Schwemmstoffe verlandet das Frische Haff zunehmend. Um 1900 betrug seine Gesamtfläche noch rd. 900 qkm, ein dreiviertel Jahrhundert später nur noch 830 qkm.

Das Haff ist rd. 80 km lang, 7 bis 30 km breit und 3 bis 5 m tief. Je nach Windrichtung läuft Wasser aus der Ostsee zu oder nach dort ab, was den Pegelstand bis zu 1,50 m steigen oder fallen lässt.

Der deutsche Name des Frischen Haffs ist möglicherweise auf die Friesen als den ersten neuzeitlichen Siedlern in der Gegend zurückzuführen. Diese Interpretation wird von Wikipedia vertreten. Louis Passarge dagegen ist davon überzeugt, dass der Name auf das frische Wasser zurückzuführen ist, das die einmündenden Flüsse in das Haff leiten, dem ständig salziges Ostseewasser zufließt. Man findet auch die Meinung, dass das Wort “Frisches Haff” auf den Fluss Frisching zurückzuführen ist, der ins Haff mündet. Das wird jedoch weithin für unwahrscheinlich gehalten.[1] Herbert Skrobin hält den Bezug auf die Friesen für verfehlt. In allen Landkarten seit der Karte von Zell 1542 – mit einer Ausnahme – findet sich die Bezeichnung “Frisches Haff”. Diese Ansicht bestärkt Manfred Musculus aus Kiel, der sich eine umfassende Kenntnis über die Urkunden des Ordens angeeignet hat. Die ins Prußenland einströmenden Ordensbrüder nannten das Haff, mit dem Süßwasser, auf das sie bei ihrem Vormarsch stießen, “mare recens”. In der Übersetzung heißt das Attribut frisch, jung, neu. Deshalb kann man den Ordensbegriff als “Frisches Meer” = “Frisches Haff” interpretieren.[2].

Das Wort “Haff” ist die niederdeutsche Bezeichnung für “Meer”. Der Ursprung des Wortes “Nehrung” ist umstritten.


[1] R.G., Wie das Frische Haff zu seinem Namen kam, Oprbl. Nr. 41/2012 (13.Oktober), S. 14
[2] Ruth Geede, Ostpreußische Familie, Oprbl. Nr. 49/2012 (8. Dezembrer), S. 14


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