Das Samland ist das 3.500 qkm große Gebiet zwischen Ostsee sowie Kurischem und Frischem Haff, im Osten durch die Deime von Nadrauen und im Süden durch das Pregeltal bis zu den Erhebungen des Baltischen Rückens südlich des Pregel hin von Natangen getrennt. Es ist eine im westlichen Abschnitt stark hügelige Fläche mit Erhebungen bis über 100 Meter sowie mit Steilküsten im Norden und im Westen bis zu 60 Metern Höhe. Der südliche Bereich ist vorgelagertes Schwemmland. Nach Osten hin senkt sich die Landschaft kontinuierlich und ohne Übergänge ab.
Auf einem Fundament von Kreide lagern die Schichten des Tertiärs, dessen ältere Schichten insbesondere im westlichen Bereich die blaue Erde umschließen, in die der Bernstein eingelagert ist. In der Mitte dieser Hügellandschaft befindet sich das Alkgebirge und darin der Galtgarben als die mit 112 Metern höchste Erhebung des Samlands, die Aufwölbung eines großen Endmoränenbogens, der sich in Palmnicken in der Ostsee verläuft.
Insgesamt ist das Samland recht fruchtbar. Es herrscht Lehmboden vor, der mit Sand vermischt ist. Das Land hat wenig Wasser, nur einige Bäche und aufgestaute Teiche. Allerdings fördert der Untergrund die Bodenentwässerung. Die Uferstellen an den Küsten führen oft hellen Sandstrand, manchmal schwarzbunten Sand mit Magnet- oder Titaneisen. Der Randbereich der Ostsee ist meist seicht, so dass man weit ins Wasser laufen kann. Die Westküste nennt man wegen der Bernsteinvorkommen auch die „Bernsteinküste“. Die Nordküste weist außerordentliche landschaftliche Schönheiten auf, insbesondere zwischen Brüsterort und Neukuhren. Das Gelände des Samlands steigt von Süden nach Norden stetig an und bricht an der Nordküste jäh ab. Die Uferwände sind hier stark zerklüftet, der Sandstreifen ist schmal, wenn es ihn überhaupt gibt. Von Neukuhren bis Cranz wird die Küste wieder niedriger und eintöniger.
Zu prußischer Zeit gehörte das Samland mit den Samen zu einem der 12 prußischen Gaue. Es war der bedeutendste prußische Gau, kulturell am höchsten stehend und am volkreichsten. Hier hatte der Orden etliche schwere Kämpfe zu bestehen, um das Land unter seine Herrschaft zu zwingen. Am meisten tat sich dabei König Ottokar von Böhmen hervor, zu dessen Ehren Königsberg seinen Namen erhielt.
Insbesondere im Samland dürfte noch im 14. Jh. der größte Teil der Bevölkerung aus Prußen bestanden haben. Nach Einführung der Reformation in Preußen wurde der evangelische Katechismus noch ins Prußische übersetzt, und erst im 17. Jahrhundert starb die Sprache aus. Dies und die große Zahl prußischer Orts- und Familiennamen, die bis heute erhalten sind, sowie viele Bräuche, belegen, dass die Prußen nicht, wie eine immer wieder auftauchende Legende behauptet, ausgerottet worden sind. Sie sind vielmehr zu einem großen Teil Vorfahren der einstigen ostpreußischen Bevölkerung.
Nach der Vereinnahmung des Landes durch die Ordensritter begründete Papst Innozenz IV. 1243 dasBistum Samland, das bis zur Memel reichte. Der Bischofssitz befand sich in Fischhausen und das Bistum bestand bis zum Einzug der Reformation 1523.
Der Name des Samlands könnte ähnlich dem Ermland auf ein Kind des sagenhaften Königs Widewuto zurückgehen, nämlich auf Samo, seinen zweiten Sohn. Eine andere Interpretation bezieht sich auf das prußische Wort „semlu“ = ich schöpfe und bringt damit zum Ausdruck, dass das Samland das Land der Bernsteinschöpfer ist.
Im Jahr 1900 stellte man die seinerzeit sehr gelobte, heute verschwundene Samlandbahn fertig, die über 23 km von Fischhausen bis Marienhof, das nicht mehr existiert, mit Normalspur das Innere des Samlands erschloss.
Eine Samlandkarte findet man unter http://www.pobethen-dietmar.de/images/samlandkarte.jpg