Das Schloss Sorquitten

Am Nordende des Lampasksees (jez. Lampackie) steht noch immer eindrucksvoll das Schloß aus roten Ziegeln, dem einstigen Zentrum des hiesigen Gutsbereichs. Es wurde 1788 für Major Johann Sigismund v. Oppeln-Bronikowski errichtet und 1850 – 1856 unter dem Besitzer Julius v. Mirbach neogotisch im Burgenstil wie ein englisches Herrenhaus umgebaut. Das Bronikowskische Herrenhaus ist mit seiner Silhouette im Bild des Schnitzaltars der Kirche von Sorquitten als Hintergrund der Gogathaszene mit dem charakteristischen Türmen zu erkennen.[1]

Von Zinnen gekrönte Mauern und viele Aussichtstürmchen, der höchste mit achteckigem Querschnitt, bestimmten nun das äußere Bild. Das Schloss umfasste jetzt neben dem Haupthaus ein separates Gebäude, die Remise – beide in rotem Backstein errichtet. Der zum Schloss gehörende Landschaftspark entstand gleichzeitig mit dem Umbau der Wohngebäude im 19. Jh. In ihm finden sich alte Eichen, aber auch ein Goldfruchtbaum, auch Liebesbaum genannt, und andere unter Naturschutz stehende Bäume.

Wirtschaftliche Basis des Gutes war die Landwirtschaft. Die Gesamtgröße der Ländereien betrug 5.770 ha, wovon 1.960 ha als Äcker, Wiesen und Weiden genutzt wurden.[2]

Die Zerstörungen am Herrenhaus durch russische Soldaten am 26. 8. 1914, bei der viele Familienbilder und Dokumente verbrannten, wurden bis 1922/23 unter Aufsicht des Berliner Architekten Otto Rüger behoben. Den 2. Weltkrieg haben die Gebäude unbeschadet überstanden, während die Innenausstattung durch Plünderung verloren ging. Nach dem 2. Weltkrieg dienten die Gebäude des Schlosses der jetzt hier wirtschaftenden Gutsverwaltung als Verwaltunssitz und Lager, ab 1957 als Erholungsheim der Warschauer Maschinenfabrik „Ursus“. Nach der Wende diente es einige Zeit als Hotel, z. Zt. (2009 und noch 2017) steht es leer.



[1] Friedrich-W. v. Oppeln-Bronikowski, Sorquitten in Masuren/Ostpreußen, 1. Aufl. 2016, S. 17
[2] a. a.O., S. 17