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Deutschendorf

Wilczeta – Deutschendorf

Das Dorf wurde im Zeitraum 1304 – 1312 gegründet. Hier befand sich seit 1469 der erste Landbesitz der Dohnas in Ostpreußen, den Stanislaus Graf zu Dohna (um 1430 – 1504/05) für ausstehende Soldforderungen als erbliches Lehen verliehen bekam. Stanislaus wohnte vermutlich auch hier, denn er liegt zusammen mit seiner Frau in der Kirche begraben. Achatius zu Dohna (1533 – 1601) und Fabian zu Dohna (1550 – 1621) erbauten hier ein Haus. Der Besitz fiel bei der brüderlichen Teilung 1624 und 1652 an Carwinden und mit diesem zusammen 1762 an Schlodien.[1]

Hier tagte bis 1852 das Patrimonialgericht der Grafschaft Dohna. Zu diesem Zweck entstand hier um 1600 ein zweckentsprechendes Gebäude, das im 18. Jh. zweistöckig ausgebaut wurde. Es bot damit auch Wohnraum für den Amtmann, später den Justizrat und die Verwaltung der Familienkasse tagte hier bis ins 20. Jh. hinein. Die Dohnas verkauften bald nach 1930 das Haus. Dieses wurde durch den 2. Weltkrieg zerstört und danach abgetragen.[2]

Das Schiff der hiesigen Kirche entstand um 1330, der Chor um 1360. Die Sakristei liegt im Norden. Im Süden befindet sich die in zwei Geschossen zum Kirchenschiff geöffnete Marienkapelle mit Treppenturm, davor die Vorhalle aus dem 19. Jh. Die Fachwerkvorhalle im Norden ist von 1655. Aus demselben Jahr stammt der Turm mit Bretterverschalung. Er wurde 1738 restauriert, die Kirche im Innern 1870.

Ausstattung:

  • Altar und Kanzel 1681 vom Bildhauer Johann Christoph Döbel aus Königsberg
  • Orgel von 1766
  • ein Kronleuchter von 1683


[1] Lothar Graf zu Dohna, Die Dohnas und ihre Häuser II, S. 803
[2] a.a.O.

Bilder