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Gedenkstätten in Treuburg

Auf einer kleinen Anhöhe über dem See etwas außerhalb der Stadt – oberhalb von Sportplatz und Badeanstalt – trifft man noch auf die Gedenkstätte für die Gefallenen des ersten Weltkriegs, ein großzügiges Halbrund mit Treppenaufgang aus lokaltypischen Feldsteinen mit 6 Spitzbogenöffnungen, die 1926/27 gebaut und am 17. September 1927 eingeweiht wurde – wenige Tage vor dem Tannenbergdenkmal bei Hohenstein. Entwurf: Dr Wachsmann – Beyer – Max Royla. Bauleitung: Regierungsbaurat Schneck. Der hier angebrachte Spruch “Herr, erhöre unser Flehen, laß wieder ein einiges Deutschland entstehen” wurde selbstverständlich nach dem Krieg abmontiert. Vom Standort des Denkmals aus hat man bei klarem Wetter einen schönen Blick auf das Mooschner Ufer jenseits des Sees und die Hügelkette von Siebenbergen dahinter.

Außerdem gab es einen „Abstimmungsstein“, auf dem das Ergebnis der Volksabstimmung von 1920 dargestellt war – 28625 Stimmen für Deutschland, 2 Stimmen für Polen. Im alten Rathaus der Patenstadt Opladen hatte man nach dem 2. Weltkrieg eine Kopie dieses Steins aufgestellt, doch 2006 wurde das Original in Treuburg wiederentdeckt.[1]

Am Kirchberg auf dem Markt gab es eine Gedenkstätte aus preußischer Zeit mit der Aufschrift: “Dem Andenken der in den ruhmreichen Feldzügen der Jahre 1866 und 1870/71 gefallenen Krieger aus dem Kreis Oletzko”. Dieses wurde nach 1945 abgeräumt und stattdessen eine polnische Gedenkstätte eingerichtet mit der Tafelinschrift: “Zum ewigen Andenken an Oleckos Befreiung von der germanischen Knechtschaft/Gefangenschaft. 21. 1. 1945. Die Bürger der Stadt und des Kreises Olecko”. Im Zuge fortschreitender Verständigung wurde auch dieses Denkmal wieder entfernt. Seit Sommer 2000 steht hier jetzt ein Granitfindling als Gedenkstein mit der Inschrift: “Zum Gedenken an alle, dank jener wir in Frieden und in einer freien Heimat leben. Und an diejenigen, die sich besonders um unsere Stadt verdient machten. Seit ihrem Anfang im Jahre 1560. Dankbare Bürger der Stadt Olecko im Jahre 2000”

[1] Siegfried Schmidtke, Banales und Tragisches, Oprbl. Nr. 41/2008 (11.10.), S. 17

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