Bartag – Groß Bertung

Bereits 1345 erhielt Groß Bertung seine Gründungsurkunde, die möglicherweise 1363 erneuert wurde, und für 1348 wurde die erste Nennung eines Pfarrers registriert. Klein Bertung fand im Zeitraum 1333 – 1342 urkundliche Erwähnung, als der ermländische Bischofsvogt Heinrich von Luter den prußischen Brüdern Gaude und Snaydape sowie den prußischen Brüdern Posiaute und Neernitz je 4 Hufen verschrieb, die sie auch vererben durften.

Der Erstbau der katholischen Pfarrkirche von 1348 oder aus der 2. Hälfte des 14. Jhs., die man im 16. Jh. umbaute, brannte 1681/82 ab und wurde 1724 durch einen Ziegel-Neubau ersetzt, den man 1934 zu einer Basilika erweiterte.

Der ebenfalls abgebrannte dreistöckige Turm wurde erst 1800 wieder aufgebaut. Reste des mittelalterlichen Baus findet man noch in den unteren Mauerteilen, durch 2 Joche des Chors, in nördlichen Teilen der Sakristei und durch 2 Untergeschosse des Turms.
Sakristei und Turmhalle aus dem 16. Jh., Kamm des Ostgiebels von 1724.

Die Flachdecke innen wurde 1724 aufwendig bemalt. Rippengewölbe in Chor.

Ausstattung:

  • Hochaltar aus der Werkstatt Isaac Rigas, 1707,
  • Figuren an den Durchgängen um 1730;
  • Seitenaltäre um 1725
  • der linke Seitenaltar der Göttlichen Vorsehung enthält ein Gnadenbild aus dem 18. Jh., das regelmäßig Ziel zahlreicher Pilger ist
  • Kanzel vom Anfang 17. Jh. – nach Brand 1682 neu ausgestattet;
  • Kruzifix um 1685

Für den letzten deutschen Pfarrer in Groß Bertung, Otto Langkau (1871 – 1945), wurde 1999 in der Kirche des Ortes eine Gedenkplakette angebracht. Er war am 22. 1. 1945 von den einrückenden Soldaten der Roten Armee erschossen worden. Diese Erinnerung soll ein Zeichen der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen sein für einen Seelsorger, der auch noch in der Zeit des Nationalsozialismus Gottesdienste in polnischer Sprache für seine polnischen Christen abhielt.

Die Gedenktafeln des Kriegerdenkmals am Eingang zur Kirche, die an zwanzig im 1. Weltkrieg gefallene Einwohnern Groß Bertungs erinnerten, wurden 2006 gestohlen. Auf Initiative des Bertunger Pfarrers Leszek Kuriata ersetzte man sie später durch wiederhergestellte Tafeln.[1]



[1] Alfred Czesla, Groß Bertung: Das Andenken an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg. Die Kompromissgedenktafel, Allensteiner Nachrichten, 24. 4. 2015, S. 3

Bartag – Groß Bertung

Bereits 1345 erhielt Groß Bertung seine Gründungsurkunde, die möglicherweise 1363 erneuert wurde, und für 1348 wurde die erste Nennung eines Pfarrers registriert. Klein Bertung fand im Zeitraum 1333 – 1342 urkundliche Erwähnung, als der ermländische Bischofsvogt Heinrich von Luter den prußischen Brüdern Gaude und Snaydape sowie den prußischen Brüdern Posiaute und Neernitz je 4 Hufen verschrieb, die sie auch vererben durften.

Der Erstbau der katholischen Pfarrkirche von 1348 oder aus der 2. Hälfte des 14. Jhs., die man im 16. Jh. umbaute, brannte 1681/82 ab und wurde 1724 durch einen Ziegel-Neubau ersetzt, den man 1934 zu einer Basilika erweiterte.

Der ebenfalls abgebrannte dreistöckige Turm wurde erst 1800 wieder aufgebaut. Reste des mittelalterlichen Baus findet man noch in den unteren Mauerteilen, durch 2 Joche des Chors, in nördlichen Teilen der Sakristei und durch 2 Untergeschosse des Turms.
Sakristei und Turmhalle aus dem 16. Jh., Kamm des Ostgiebels von 1724.

Die Flachdecke innen wurde 1724 aufwendig bemalt. Rippengewölbe in Chor.

Ausstattung:

  • Hochaltar aus der Werkstatt Isaac Rigas, 1707,
  • Figuren an den Durchgängen um 1730;
  • Seitenaltäre um 1725
  • der linke Seitenaltar der Göttlichen Vorsehung enthält ein Gnadenbild aus dem 18. Jh., das regelmäßig Ziel zahlreicher Pilger ist
  • Kanzel vom Anfang 17. Jh. – nach Brand 1682 neu ausgestattet;
  • Kruzifix um 1685

Für den letzten deutschen Pfarrer in Groß Bertung, Otto Langkau (1871 – 1945), wurde 1999 in der Kirche des Ortes eine Gedenkplakette angebracht. Er war am 22. 1. 1945 von den einrückenden Soldaten der Roten Armee erschossen worden. Diese Erinnerung soll ein Zeichen der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen sein für einen Seelsorger, der auch noch in der Zeit des Nationalsozialismus Gottesdienste in polnischer Sprache für seine polnischen Christen abhielt.

Die Gedenktafeln des Kriegerdenkmals am Eingang zur Kirche, die an zwanzig im 1. Weltkrieg gefallene Einwohnern Groß Bertungs erinnerten, wurden 2006 gestohlen. Auf Initiative des Bertunger Pfarrers Leszek Kuriata ersetzte man sie später durch wiederhergestellte Tafeln.[1]



[1] Alfred Czesla, Groß Bertung: Das Andenken an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg. Die Kompromissgedenktafel, Allensteiner Nachrichten, 24. 4. 2015, S. 3