Rechts neben dem Chor befindet sich die zweijochige Polnische Kapelle vom Ende des 15. Jhs., auch St. Georgs – Kapelle genannt..
An das Südschiff der Kirche ließ Bischof Christoph Szembek (1724 – 1740) von 1732 – 1735 eine spätbarocke, überkuppelte Kapelle, die Erlöser-Kapelle, anbauen. Sie ersetzte eine Kapelle aus dem 16. Jh. und war als Grabstätte für die ermländischen Bischöfe vorgesehen. Das Eingangsportal aus Schmiedeeisen ist ein Werk von Johann und Christoph aus Rössel.
In der Krypta der Kapelle befinden sich sechs Särge, neben dem von Bischof Szembek die Särge der Bischöfe Andreeas Stanislaus von Hatten (1836 – 1841), Joseph Ambrosius Geriotz (1841 – 1867), Andreas Thiel (1886 – 1908), Augustinus Bludau (1908 – 1930) und des Domherrn Michael Ossolinski. Untersuchungen von Wissenschaftlern des Instituts für Archäologie der Universität Thorn im Februar 2017 erbrachten das Ergebnis, dass die Überreste der Geistlichen recht gut erhalten sind. Die gute Belüftung der Krypta hatte dafür gesorgt, dass die Überreste der Verstorbenen mumifiziert sind und ihre Kleidungsstücke sich gut erhalten haben. Zwei Särge sind von Dieben beschädigt worden.[1]
Der Bauherr Bischof Szembek, Graf von Slupow und einer in Polen geadelten Familie aus Tirol entstammend, hatte massive Auseinandersetzungen mit Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig, wegen dessen Anwerbepraktiken von Grenadieren im Ermland.
[1] Leszek Chaburski, Überreste von Bischof Szembek gefunden, Oprbl. Nr. 12/2017 (24. März), S. 13