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Loßainen

Lezany – Loßainen

Das Dorf Loßainen am Legienersee wurde 1359 gegründet. Es bildete vermutlich mit dem Gut eine Einheit, die erst im 18. Jh. aufgelöst wurde. Um 1885 kaufte Gustav Fischer das Gut. Sein Sohn, Konteradmiral Reinhold Fischer, wurde 1910 geadelt und ließ in diesem Jahr ein imposantes neobarockes Schlösschen errichten, das heute noch prachtvoll in gepflegter Umgebung steht. Es umfasste damals 628 ha Land, das Vorwerk Plenowo – Plönhöfen, eine Ziegelei und eine Windmühle.

Das Haus überstand den 2. Weltkrieg unversehrt und gehörte danach der Landwirtschaftlichen Fakultät der Ermländisch-Masurischen Universität in Allenstein, die hier ein Versuchsgut unterhielt. In den 1990er Jahre pachtete Tadeusz Matyjek das Anwesen samt Park und renovierte die Anlage sorgfältig und behutsam. Mitunter finden jetzt hier Treffen führender Politiker statt.

Obwohl ausgeplündert, blieben die Innenräume und einige Einrichtungsgegenstände, die Stuckdecken in den Repräsentationsräumen, Kamine aus Keramik, Marmor und Holz, Eichentäfelungen und originale Kacheln in der Küche erhalten. Sogar das Bad im 1. Stock ist unverändert geblieben.

Kürzlich entdeckte man im Weinkeller Wandmalereien mit maritimen Motiven, die vermutlich mit dem Admiral in Zusammenhang stehen.

Das Mausoleum der letzten deutschen Besitzer, der Familie von Fischer, existiert noch und dient heute als Kapelle.

Aus der Gutsbesitzerfamilie des 15. Jhs. stammte Bischof Fabian von Loßainen (1470 – 1523). Zunächst 1493 zum ermländischen Domherrn gewählt, folgte er auf den Kopernikus-Onkels Lukas Watzenrode 1512 als Bischof des Ermlands. Allerdings wurde er als nicht sonderlich starke Persönlichkeit beschrieben.