Aus ihr ging 1587 die Partikularschule und am 16. 2. 1599 die Fürstenschule von Lyck hervor. Sie war in erster Linie für polnisch bzw. masurisch sprechende Schüler gedacht. Daneben gab es die Fürstenschule für deutsche Schüler in Saalfeld und die für litauische Schüler in Tilsit. Diese Bildungsstätten hatten die Aufgabe, die lernbefähigten Knaben auf das Studium von Theologie, Medizin und Jura in Königsberg vorzubereiten und die Schüler kamen sowohl aus dem Inland wie später auch aus dem Ausland und auf dem Lehrplan stand sowohl die deutsche wie die polnische Sprache. Erster Rektor in Lyck war Joachim Perbandt, der am 6. 12. 1586 berufen wurde. Die Schulaufsicht vor Ort oblag dem Erzpriester, die Oberaufsicht gehörte der philosophischen Fakultät der Universität in Königsberg.
Im Zuge der großen Verwaltungsreform in Preußen wandelte Minister Wilhelm von Humboldt, der Gründer der Berliner Universität, die Fürstenschule in Lyck in ein Gymnasium um. An diesem bildete sich, dem Zeitgeist folgend, das “Sängerkränzchen der Lycker Prima 1830”, eine der ältesten Gründungen von Männerchören in Ostpreußen, mit dem Anspruch, das deutsche Lied zu pflegen und die Heimat zu besingen.
1913 machte man die Bildungsanstalt zum Reformgymnasium mit angeschlossener Realschule und 1924 zum Humanistischen Gymnasium mit Realschule, an der 1925 die “Sudavia” gegründet wurde, die Vereinigung ehemaliger Lycker Realschüler. Beide Schulzüge zogen 1930 in das nicht mehr benötigte Lehrerseminar um und nannten sich ab 1931 mit der Erhebung zur Oberrealschule “Staatliche Ernst-Moritz-Arndt-Schule”. Mit der Schulreform von 1937 entfielen die Real- und Gymnasialzweige zugunsten einer Oberschule, deren Unterricht endgültig am 20. 10. 1944 endete.
1799 begründete man in Lyck das erste staatliche Lehrerseminar Ostpreußens, das mit der Ausbildung von 20 Seminaristen begann. Direktor war der Erzpriester Timotheus Gisevius. Die Anstalt florierte allerdings nicht und ging 1807 wieder ein. Erst 1902 kam es zu einer Neuauflage, der damals elften der Provinz. Diese stellte mit allen anderen Lehrerseminaren des Deutschen Reichs 1926 ihre Tätigkeit ein, weil dann die Hochschulausbildung der Lehrer durchgesetzt worden war.