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Morren

Muschkino – Morren

Morren liegt in der fruchtbaren Gegend der Huntau und wurde 1506 erstmals urkundlich erwähnt. Im Anfang des 17. Jhs. gehörte das Dorf vermutlich zu einem Johann von Falkenhayn, um 1637/38 dem Albrecht Friedrich von Schlieben und wurde dann sehr bald zum Vorwerk des Gutes Groß Klingbeck, das sich bis 1754 im Besitz der Familie von Schlieben befand. Als Ernst Christoph von der Groeben (1778 – 1834) 1828 die Klingbeckschen Güter erbte, ließ er Morren in ein selbständiges Rittergut umwandeln und verkaufte es. 1855 gehörte das Gut der Familie Seydler und 1860/63 erwarb es Rudolf Prang, dessen Eltern und Großeltern Gutsherren in Wargitten waren. Außerdem existierte an Anfang des 17. Jhs. in Morren bereits ein Bauer Michel Prang, vielleicht ein Vorfahr.[1]

Die Tochter von Rudolf Prang, Margarete, heiratete 1899 Julius Perkuhn, der das Rittergut Lisettenfeld, Kirchspiel Stockheim, Kreis Bartenstein erbte. Dieses Ehepaar waren die Großeltern des Autors eines Berichts über Gut Morren im Heimatblatt Heiligenbeil vom Mai 2011.

Rudolf Prang verkaufte Morren um 1900 an Eugen Dyck und am 10. 5. 1920 erwarb Paul Romanowski (1892 – 1967) das dann 205 ha große Gut. Er war vor allem Züchter des ostpreußischen Kaltblutpferdes, hielt aber auch Herdbuchvieh. Zur Zucht der ostpreußischen Ermländer siehe die Ausführungen in Braunsberg, Braunsberger Gestütsanlagen. Nach der Flucht, die am 3. 2. 1945 begann, wurde der Gutstreck in Pommern von den sowjetischen Truppen überrannt, während es der Gutsfrau gelang, über Pillau und Danzig nach Westdeutschland zu gelangen. Paul Romanowski war Kreisbauernführer und blieb bei seiner Dienststelle in Heiligenbeil. Nachdem er dort gefangen genommen worden war und später einen misslungenen Fluchtversuch über das Frische Haff unternommen hatte, wurde er nach Sibirien verfrachtet, von wo er 1955 in die Bundesrepublik zurückkehrte.

Das Gutshaus von Morren, das möglicherweise unter dem Besitzer Eugen Dyck im Anfang des 20. Jhs. gebaut worden war und das nach dem 2. Weltkrieg als Gästehaus der Jäger diente, wird z. Zt. (2007) aufwändig restauriert und einer neuen Nutzung zugeführt.[2] Eigentümer ist ein Bauunternehmer aus Kaliningrad, der zusätzlich zur Landwirtschaft hier wieder ein Zentrum für Jäger und Förster und außerdem eine Pension mit Restaurant einrichten will.[3]

Weitere Details siehe: Wulf D. Wagner, Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 511 f


[1] Walter Perkuhn, Gut Morren, Heimatbrief Heiligenbeil, Mai 2011, S., 130
[2] Heimatbrief Heiligenbeil, Mai 2007, S. 8
[3]Walter Perkuhn, Gut Morren, Heimatbrief Heiligenbeil, Mai 2011, S., 131

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