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Jabłonka – Jablonken/Wildenau (Ostpr.)

Nördlich von Ortelsburg befand sich in einem ehemaligen Ritterschloss in Jablonken, erbaut 1858, eine ansehnliche Volkshochschule. Der Ort wurde 1938 in Wildenau umbenannt. Philipp von Wildenau war ein ordenszeitlicher Besitzer der hiesigen Ländereien und offenbar seinerzeit der größte regionale Landbesitzer. Diesen stürzte der Orden aus nicht bekannten Gründen. Das Land vergab der Orden danach an dessen Schwiegersohn Nikolaus Witkop von Theergewisch. 1438 fielen die Ländereien an den Orden zurück und 1495/96 entstanden hier zwei neue Güter, die aber von 1506 bis 1707 allein der Familie Roch gehörten. Neue Eigentümer wurden danach Friedrich Wilhelm von Kolrepp und ab 1748 die Familie von Fabeck bis zur Aufsiedlung.[1]

Die Familie von Fabeck, die ursprünglich den Namen Falkenstein von Fabeck trug, musste in der Zeit der Ritterfehden die deutsche Heimat verlassen und fand Zuflucht in Polen, wo sie in den polnischen Adelsstand aufgenommen wurde. Später siedelte die Familie über nach Preußen, wo sie durch Einheirat in die Familie von Kolrepp in den Besitz von Jablonken gelangte.[2]

Carl von Fabeck (16. 1. 1788 – 15. 7. 1870), Generalleutnant, sorgte in seiner Zeit für gesellschaftliche Aufregung, als er seine Ehefrau Amalie, geb. Freiin von Massenbach und verwitwete v. Knobloch (5. 11. 1784 – 12. 5. 1832), am Abend vor ihrer ungeliebten zweiten Hochzeit mit dem alten Landrat Friedrich Leopold v. Stechow am 9. März 1810 entführte. Die Hochzeitsfeier sollte bei der Schwester der Braut, Friederike von Redecker, auf Schloss Eichmedien stattfinden. Mit deren Hilfe sprang Amalie von Knobloch als Fähnrich verkleidet aus einem Fenster in den tief verschneiten Park, wo nahebei Carl von Fabeck in einer Kutsche wartete. Am 11. März wurde das Paar von einem befreundeten Pfarrer in Königsberg getraut. Es war der Beginn einer glücklichen Ehe, der acht Kinder beschieden war. Erminia v. Olfers-Batocki hat aus diesem Stoff eine Ballade gemacht.[3]

Zu dem im Jahr 1913 über 1.100 ha großen Rittergut gehörte vor der Aufsiedlung, die in den 1920er Jahren erfolgte, eine Brennerei, eine Molkerei, ein Sägewerk und eine Zementfabrik. Besitzer war Karl von der Osten-Fabeck. Nach der Aufsiedlung wurde Familie Jantz als Eigentümer des dann noch 845 ha großen Gutes aufgeführt.

Neben der im Schloss eingerichteten Volkshochschule gab es noch eine zweiklassige Volksschule in einem 1928 neu errichteten Gebäude sowie ein Gemeindealtersheim. Die wirtschaftliche Basis des Ortes bildeten 60 Landwirtschaftsbetriebe. Seit 1909 hatte Jablonken Anschluss an die Eisenbahnlinie Ortelsburg – Rothfließ.

[size= small]Jablonken wurde am 16. 7. 1938 in[/size]Wildenau (Ostpr.)umbenannt.



[1] Heimatbuch Ortelsburg, S. 310
[2]http://www.zlb.de/digitalesammlungen/SammlungDuncker/04/230%20Jablonken.pdf Januar 2009
[3] Dr. Hans v. Fabeck in “Ostpreußische Familie” von Ruth Geede, Oprbl. Nr. 12/2011 (26. März), S. 14[

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