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Pr. Mark

Przezmark – Preußisch Mark

Der Name des Dorfes leitet sich ab von dem Begriff “prußischer Markt”, der hier abgehalten wurde, denn die Dorfbevölkerung bestand ursprünglich aus prußischen Alteingesessenen. 1306 wurde er als „Pruysche Markt“ urkundlich erwähnt.

Auf einer Halbinsel des Großen Singersees (jez. Moltawa Wlk.) befand sich einst eine wichtige Burg der Komturei Christburg. Um 1300 angelegt, ab 1329 zur Zeit des Christburger Komturs Luther von Braunschweig (1316 – 1331) in Stein aufgeführt, war sie zunächst ab 1312 Sitz eines Schäffers, seit 1320 eines Pflegers, später Residenz von Hauskomturen und Vögten. Einer von ihnen, Konrad Zöllner von Rotenstein, übernahm 1382 -1390 als Hochmeister die Führung des Ordensstaates.

Nach der Zerstörung der Christburg im Hungerkrieg durch die Polen 1414 zogen der dortige Komtur und die Brüder des Konvents für etliche Jahre in die Burg von Preußisch Mark. Für den Konvent wurden 1414 – 1437 extra bauliche Anpassungen vorgenommen. Während des Städtekrieges (1454 – 1466) wurde die Burg sogar noch ausgebaut und war in dieser Zeit ein wichtiger Stützpunkt des Ordens, gelangte dann von 1508 – 1527 in den Besitz der pomesanischen Bischöfe und 1534 – 1563 als Pfand in den Privatbesitz der Herren v. Egmon und v. Werdte. Der Regent Herzog Georg Friedrich ließ 1584/84 durch seinen Baumeister Blasius Berwart die Anlage instandsetzen und die Vorburg ausbauen. Noch im 2. schwedisch – polnischen Krieg (1656 – 1660) hielt sie feindlichen Angriffen stand. Doch 100 Jahre später schilderte man die Burg als baufällig und heruntergekommen. Sie wurde dann Schritt für Schritt zur Gewinnung von Baumaterial abgetragen.

1931 – 1937 erfolgten Sicherungsarbeiten an den Ruinenresten der Burg. Heute überragt noch weithin sichtbar der hohe Turm der Vorburg das durchaus malerische Dorf zu seinen Füßen. Dieser 35 m hohe östliche Eckturm, entstanden um 1329, barg im Unterbau Verliese, in den oberen Etagen Wohnräume, und diente lange als Glockenturm für die Kirche. Sonst sind von der Vorburg nur noch ein paar Steinreste übrig geblieben. Weitere Informationen über die Burg in Pr. Mark sowie Bilder findet man bei Malgorzata Jackiewicz-Garniec/Miroslaw Garniec, “Burgen im Deutschordensstaat Preußen – Pomesanien, Oberland, Ermland, Masuren”, Olsztyn 2009, S. 363 – 371

Die kleine Dorfkirche entstand 1796 – 1801 und wurde 1821 umgestaltet.

Ausstattung:

  • Der Altar aus dem 17. Jh. war früher mit der Kanzel aus dem 18. Jh. zu einem Kanzelaltar vereint