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Prossitten

Prosity – Prossitten, Kreis Rößel

Eine erste urkundliche Erwähnung datiert 1354. In den Kriegen des 15. Jhs. fiel der Ort wüst und erst unter Bischof Mauritius Ferber (1525 – 1534) wurde er erneut begründet.

In Prossitten wurde Dr. Linus Kather geboren, begeisterter Jäger, Bundestagsabgeordneter und Schriftsteller („Halali in Ostpreußen“), der vergnüglich aus seinem Leben in Ostpreußen und seinen Exerzitien im Kloster Springborn erzählte.

Ebenfalls in Prossitten wurde Josef Engling (1898 – 1918) geboren, für den 1952 in der Diözese Trier der Seligsprechungsprozess eröffnet wurde. Nach der Schulzeit hegte Engling den Wunsch, Priester zu werden und kam zu diesem Zweck in das Studienheim der Pallottiner in Schönstatt-Vallendar bei Koblenz. Hier wurde er stark geprägt von dem Spiritual Joseph Kentenich, der eine Marianische Kongregation gegründet hatte, an der Engling verantwortlich mitarbeitete. Er fiel 1918 bei Cambrai, doch sein frommes, wenn auch kurzes Leben in Verbindung mit der Gottesmutter Maria und seiner Freude am christlichen Glauben beeindruckt die Menschen bis heute. Vor allem in Südamerika sehen junge Menschen in Josef Engling ein Vorbild. Der Seligsprechungsprozess wurde durch zwischenzeitliche Zwistigkeiten zwischen den Pallottinern und der Schönstatt-Bewegung sehr verzögert, doch seit 2000 wird der Prozess fortgeführt. Jetzt sammelt man Dokumente zur Verehrung Josef Eglings im Zeitraum seit 1964 und gibt die Unterlagen anschließend zur weiteren Bearbeitung nach Rom weiter. Eine Entscheidung über die Seligsprechung ist noch nicht abzusehen.

Das Haus in seiner Heimatgemeinde Prossitten, in dem Engling in jungen Jahren wohnte, wurde von der Schönstatt-Bewegung erworben und darin ein Zimmer mit Erinnerungsgegenständen und Fotos eingerichtet. Einmal im Jahr findet ein Seminarwochenende über Josef Engling statt.[1]

Die Pfarrkirche St. Marien entstand 1585 und wurde 1608 geweiht. Neogotischer Neubau 1840 – 1844 auf den Grundmauern der Vorgängerkirche, Turm mit Unterbau aus Granit, Sakristei im Südosten. Sie wurde 1845 von Bischof Josef Geritz der Mariä Aufnahme in den Himmel geweiht.

Innen kassettierte Flachdecke.

Ausstattung:

Rokoko-Altar vermutlich aus der Mitte des 18. Jhs.;

• Zwei Seitenaltäre

• barocke Kanzel vom Anfang 18. Jh.;

Kruzifix aus Lindenholz aus dem 15. Jh. (?);

• knieende Engel als Kerzenstäbe aus der 2. Hälfte des 17. Jhs. (?)



[1] Interview mit Prof. Joachim Schmiedl, Oprbl. Nr. 18/2006, S. 13

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