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Schmoditten

Rjabinowka – Schmoditten

Schmoditten war vermutlich ein prußisches Dorf, das im Zuge der deutschen Besiedlung durch das Kammeramt Knauten in ein deutsches Hufendorf umgewandelt wurde und eine Kirche erhielt. Dabei siedelte man hier keine Bauern an, sondern begründete ein „Gartendorf“, wo die „Gärtner“ über lediglich 15 Morgen Land (1/2 Hufe) verfügten, also eher Nebenerwerbsbauern waren. Im Städtekrieg 1454 – 1466 nahm das Dorf Schaden und im Reiterkrieg wurde Schmoditten 1520 von den Polen gebrandschatzt. 1494 velegte man hierher den Siutz des Kammeramtes Kauten,weil Knauten selbst dem Daniel v. Kuenheim verliehen worden war. Bereits 1597 wurde eine Schule eingerichtet, die der Kirche zugeordnet war.

1527 wurde Schmoditten dem Amtshauptmann Fabian v.Lehndorff auf Lebenszeit verpfändet. Die Ansiedlung entwickelte sich in dieser Zeit zu einem Bauerndorf, wo die Landwirte r 2 bis 3 Hufen besaßen. Es gehörte zu den landesherrlichen, später königlichen Dörfern und war demzufolge nie gutsuntertänig. 1785 gab es 25 Feuerstellen, wobei im Kirchdorf neben einigen Bauern auch etliche Handwerker und Instleute wohnten.

Obwohl die russischen Truppen durch den Ort zogen, gab es im 1.Weltkrieg keine bemerkenswerten Schäden. 1928 bildete man aus den Orten Schmoditten, Karlshöfchenm, Leidtkeim und Schloditten eine neue Gemeinde. 1939 verfügte die Gemeinde über 507 Einwohner. Die Rote Armee nahm Schmoditten am 9. 2. 1945 ein.[1]

In Schmoditten wurde der einst überregional bekannte Dichter George Friedrich John (1742 – 1800) als Sohn des Pfarrers geboren. Er studierte in Königsberg und arbeitete danach dort als Beamter. Daneben war er Rezensent und Theaterkritiker und schrieb eine größere Anzahl von Gedichten, die damals in Zeitschriften erschienen, sowie dramatische Werke wie „Robert“, „Der Schauspieler“, „Die Patrioten“, dazu Theaterreden, Prologe, Aufsätze.

Herr Wolf-Eckhard John schrieb auf der Suche nach einem möglichen Verwandtschaftsverhältnis zu George Friedrich John dazu: ” Meine Vorfahren waren um 1620 von Schlesien nach Thorn gekommen und haben sich bis ´45 als Pfarrer, Juristen und Prof. an der Uni Königsberg über ganz Ost-/Westpreußen ausgebreitet. Aus diesem Grund hat mich der eigentlich „trockene“ Kanzleijurist, der später zum Rezensent von Goethe / Schiller Theateraufführungen wurde und schließlich auch eigene poetische Dichtungen veröffentlichte, sehr interessiert, zumal er auch Verbindungen zu Kant hatte.”

Die Kirche in Schmoditten aus der Mitte des 14. Jhs. – etwa 1330 – 1360 – wurde 1380 vollendet. Obwohl nur 4 km von Pr. Eylau entfernt, gehörte sie zum Kammeramt Knauten und damit zur Komturei Brandenburg, während Pr. Eylau der Komturei Balga zugehörte. Das Kirchspiel Schmoditten umfasste eine große Anzahl von Dörfern und Schulorten. Das Kirchengebäude kam gut über den 2. Weltkrieg. Doch dann wurde es ausgeräumt und verfiel. 1970 sprengte das Militär die verbliebenen Kirchenwände und nutzte den Schutt für Straßenreparaturarbeiten. Den Platz der Kirche nimmt seitdem ein Dreschplatz ein.

Im Pfarrgarten und Pfarrwitwengarten von Schmoditten standen je eine mächtige Linde von 6 Meter Stammumfang, von denen die eine den Namen „Heilige Kreuz-Linde“ erhielt, weil dort die Äste in 2,50 Meter Höhe kreuzförmig seitwärts wuchsen. Das Pfarrhaus war von 1703.



[1] Geschichte des Orts Schmoditten, Preußisch Eylauer Kreisblatt, 1. 12. 2018, S., 50 f

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