Willkommen im Informationszentrum

Teufelswerder

Spirdingsee, Teufelswerder, Wagenauer Kanal

Nördlich von Johannisburg erstreckt sich der Spirdingsee. Der Spirdingsee (jez. Sniardwy) mit seiner flachen Uferlandschaft ist das größte der masurischen Gewässer mit einer Fläche von 113,8 qkm – mitunter auch als masurisches Meer bezeichnet. Heute ist der jez. Sniardwy sogar der größte See Polens. Die Länge von Westen nach Osten beträgt 22,1 km und von Norden nach Süden, mit der Sexten-Bucht, 13,4 km. Der See ist mit seiner maximalen Tiefe von 23,4 m verhältnismäßig flach. Im südlichen Teil des Sees gibt es die beiden Inseln Langenwerder und Teufelswerder, außerdem die Halbinseln Spirdingswerder und Friedrichswerder, die über Dämme mit dem Festland verbunden sind. Bei stürmischem Wetter entwickeln sich Wellen, die 1,30 m Höhe erreichen können.

Durch einen engen Kanal ist der Spirding-See mit dem Nikolaiker, Beldahn- und Luknainer See verbunden. Der südliche Teil des Spirding-Sees hat Verbindung mit dem Sexter- und Rosch-See, danach mit dem Wagenauer Kanal.

Typisch für die Siedlungen am Spirdingsee sind die Feldsteine, die, da reichlich vorhanden, zum Bau von Scheunen ausgiebig Verwendung fanden.

Teufelswerder:
Im Spirdingsee gibt es relativ wenige Inseln, und diese mehr im südlichen Teil. Eine davon war der Teufelswerder, der sich inzwischen zu einer Halbinsel entwickelt hat. Der Werder ist ca. 60 ha groß, durchweg sandig, zum Ackerbau nicht geeignet.

Auf dem Werder stand ab 1784 das Fort Lyck, das man aber bald wieder abbrach. Auch die dazugehörigen Magazine trug man später ab und verwendete die Steine zum Bau der Feste Boyen. Außerdem fand man auf der Insel viele Urnen aus vorgeschichtlicher Zeit.

Zum Teufelswerder schrieb Christa Foitzik folgende alte Erzählung:

„In der Mitte des Spirdingsees liegt ein kleines Eiland, das
Teufelswerder. Es besteht aus einem steilen und ziemlich hohen Berge
und umfasst etwa zweieinhalb preußische Hufen. Der Boden ist fast
durchweg sandig und wird beinah gar nicht zum Ackerbau benutzt. Den
Bewohnern des gegenüberliegen den Dorfes Eckersberg zeigt es, je
nachdem es näher oder entfernter scheint, die bevorstehenden
Veränderungen des Wetters an. Die Insel ist von bösen Geistern
bewohnt, woher sie denn auch ihren Namen erhalten hat.
Bald zeigen dieselben sich in Gestalt von Löwen, bald von schwarzen
Hunden, bald unter anderen Formen, necken die Menschen, die in die
Nähe kommen und fügen ihnen allerhand Schaden zu. Der Geschichten,
die die Umwohner des Sees und vor allem die Bienenbeutner, die ihre
Beuten auf dem Werder halten und des Sturmes halber oft drei und mehr
Nächte darauf festgehalten werden, sind unzählige. Besonders aber
haben die Gespenster es auf die Fischer abgesehen, denen sie bald die
Netze zerreißen, bald große Schätze zeigen, die, wenn jene sie nach
langer Mühe endlich heben wollen, plötzlich verschwinden oder sich in
unbrauchbare Dinge verwandeln.“[1]

Wagenauer Kanal
Vom Rosch- oder Warschau-See ( jez. Ros) gelangt man durch den 1845 – 1849 gebauten Jeglinner/Wagenauer Kanal (Kan. Jeglinski) in den Sexter See (jez. Seksty), einer Ausbuchtung des Spirdingssees (jez. Sniardwy). Die Seiten des Kanals sind durch Dämme eingefasst und ziehen sich als Molen in den See hinein


[1] Aus „Das Land der tausend Seen“, herausgeg. und mit einem Vorwort versehen von Herbert Reinoß