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Ukta

Ukta – Ukta

Ukta besitzt eine neogotische Backsteinkirche mit Glockentürmchen auf dem Westgiebel, die 1864 eingeweiht wurde. Die Pläne stammten von Johann Groß und waren von August Stüler überarbeitet worden[1]. Auf der westlichen Seite sieht man einen Davidstern, ein einmaliges Wahrzeichen in Masuren.[7] Die Kirche hat eine neue Glocke bekommen, die in diesem Glockenstuhltürmchen auf dem Giebel hängt. Der Taufstein dieser einst evangelischen Kirche befindet sich heute im Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde in Johannisburg.[2] Seit 1981 befindet sich die Kirche im Besitz der Katholiken. Die Übernahme der Uktaer Kirche durch die Katholiken soll ziemlich gewaltsam verlaufen sein.[5]

Die Orgel stammt aus der Werkstatt der Firma Sauer in Frankfurt/Oder, den Unterbau des Altars stellte die Tischlerei des königlichen Tischlermeisters C. W. Franke in Berlin her. In jüngster Zeit, nach 2010, wurde das Altarbild als bedeutendes Werk des italienischen Malers Girolamo Muziano (1532 – 1592) identifiziert, das als verschollen galt und bereits in die “Lost Art Datenbank” Eingang gefunden hatte. Herausgefunden hatte die Bedeutung des Altarbildes “Beweinung Christi” der Architekt und Geograf Krzysztof Worobiec aus Kadzidlowo – Einsiedeln und sachkundige Kunstdenkmalschützer haben die Recherche von Worobiec bestätigt. Er ist Vorsitzender des Vereins zum Schutz der Kulturlandschaft Masurens “Sadyba” [4]und betreibt eine Art Freilichtmuseum masurischer Häuser in Kadzidlowo (siehe dort). Das Restaurant, das er dort führt, gehört zu den kulinarischen Geheimtipps in Masuren.

Nach der Übernahme der Kirche durch die Katholiken waren die Wände und die Decke in der Kirche weiß angestrichen worden. Dabei übermalte man auch die alten Wandmalereien, vor allem die Bibelsprüche im Altarraum. Diese hat man jetzt durch die Arbeit der Kunstkonservatorin Magdalena Schneider und mit Geld von der EU wieder zumVorschein gebracht.[6]

In Ukta lebte ein Großvater des Fernsehjournalisten Klaus Bednarz. Dieser wurde am 6. 6. 1942 in Falkensee bei Berlin geboren. Ein Zweig seiner Familie hat seinen Ursprung in Thüringen. 1955 zog die Familie nach Hamburg, wo Klaus Bednarz 1961 sein Abitur machte. Danach studierte er Theaterwissenschaft, Slawistik und osteuropäische Geschichte in Hamburg, Wien und Moskau und promovierte 1967 zum Dr. phil.

Bednarz begann seine berufliche Laufbahn als Redakteur bei der ARD, war ab 1971 Korrespondent in Warschau 1971 – 1977, Leiter des ARD-Studios in Moskau 1977 – 1982. Für kurze Zeit übernahm er die redaktionelle Leitung des Auslandsstudios für den Kölner WDR und wirkte bei den Tagesthemen mit, bevor er 1983 als Nachfolger von Gerd Ruge die Leitung der Monitor-Redaktion beim WDR in Köln übernahm, die er bis Ende 2001 ausübte. Daneben wirkte er als Sonderkorrespondent für die GUS, verfasste Bücher und Fernsehberichte über Ostpreußen und ebenso eine Fernseh-Serie über den Baikal-See. Für seine journalistischen Leistungen wurde er vielfach mit Preisen geehrt: Grimme-Preis 1984, BUND-Umweltpreis 1986, DGB_Medienpreis 1987, Carl-von-Ossietzky-Medaille 1988, Preis des Verbands deutscher Kritiker 1993, Deutscher Umweltpreis 1999.

Eine Bereicherung für Ukta stellt das im Jahr 2004 eröffnete Evangelische Diakoniezentrum „Arka“ dar. Es umfasst ein Seniorenheim und eine Kirche für 90 Personen. Das Heim kann als Seniorenpflegeheim und kurzfristig auch als Rehabilitationszentrum genutzt werden. Es ist hauptsächlich vorgesehen für vertriebene Ostpreußen, die hier in der Heimat ihren Lebensabend verbringen wollen. Ansonsten spielen aber Konfession und Nationalität keine Rolle. Interessenten erhalten nähere Informationen bei Pfarrer Francziszek Czudek, Ewangelicki Osrodek Diakonii „Arka“, Plac Koscielny 5, PL 11-730 Mikolajki, Tel.: 0048 87 421 62 93, Fax: 0048 87 421 66 64.[3]



[1] Dehio, S. 22
[2] Ostpreußische Familie, Oprbl. Nr. 12/2012 (24. März), S. 14[
[3] Irene Piepenbrink, „Arka“ in Ukta eröffnet, Oprbl. Nr. 35/2004, S. 13
[4] Grzegorz Supady, Niemand hatte das Kleinod erkannt, Oprbl. Nr. 20/2012 (19. Mai), S.13
[5] Paul Nickel, Bibeltexte leuchten wieder im Altarraum, Masurische Storchenpost, Dez. 2013, S. 31
[6] Paul Nickel, Bibeltexte leuchten wieder im Altarraum, Masurische Storchenpost, Dez. 2013, S. 33
[7] Paul Nickel, Bibeltexte leuchten wieder im Altarraum, Masurische Storchenpost, Dezember 2013, S. 30

Literatur

Klaus Bednarz

Klaus Bednarz