Suworowka – Weedern
Das Herrenhaus von Weedern – im 19. Jh. neogotisch errichtet und nach dem 1. Weltkrieg neobarock umgestaltet – ist noch erstaunlich vollständig erhalten, weil es von einer Schule genutzt wurde. Auch die Wirtschaftsgebäude um den großen Gutshof herum sind noch vorhanden.
Um 1800 entstand hier ein bedeutendes Privatgestüt. Alexander von Neumann-Szirgupönen kaufte Gut Weedern 1832 zu seinem Besitz dazu. Eine nachfolgende Erbin war Luise von Neumann, die sich 1894 mit Eberhard von Zitzewitz verheiratete, aber 1925 kinderlos starb. Eberhard von Zitzewitz heiratete 1929 ihre Nichte Anna von Sperber und aus dieser Ehe folgten dann doch noch Kinder. Eberhard von Zitzewitz (1867 – 1934) aus Muttrin/Pommern machte den Zuchtbetrieb von Weedern im In- und Ausland berühmt. In den Ställen standen immer 40 – 60 hochwertige Stuten. 1914 wurde auf dem Treck nach Pommern der damals bedeutende Vererber „Bulgarenzar“ geboren, ein Spitzenhengst dieses Jahrgangs. Eberhard von Zitzewitz war von 1923 bis zu seinem Tod Präsident des „Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts“.
Anna von Zitzewitz führte 1945 den Treck des Gutes bis nach Hannover. Das Gut umfaßte zuletzt 1.625 ha, davon 70 % Acker, 20 % Weiden und 2% Wald. Der Erbe, Eberhard von Zitzewitz (29. 10. 1930 – 6. 7. 2005) lebte zuletzt in Altenmedingen im Landkreis Uelzen.
Neuerdings werden in Weedern Teile der Wirtschaftsgebäude saniert, weil sich hier eine prominente Russin ein Domizil verschafft – die Frau des Moskauer Bürgermeisters Lushkov. Das Herrenhaus beherbergt jetzt nicht mehr die Schule, sondern wird seit 2001 zu einem Spitzenhotel um- und ausgebaut.
Herr Roberto Bone schrieb uns zu Weedern: „Erdmute v. Zitzewitz berichtete mir allerdings, daß Schloß Weedern 1914 von den Russen in Brand gesteckt worden sei und 1924 von ihrem Vater neu aufgebaut wurde. Im Oktober 1944 verließ sie mit ihrer Mutter den Besitz mit dem Treck.“