Nemanskoje – Trappönen/Trappen
Nordöstlich von Groß Lenkeningken am großen Fluß liegt Nemanskoje – Trappönen/Trappen. Das langgestreckte Kirchdorf Trappönen zählte einst zu den reizvollsten Orten an der Memel. Es wurde bereits im 14. Jh. in einer ordenszeitlichen Chronik, den „Litauischen Wegeberichten“ als Szemgallen erwähnt.
Neben 70 landwirtschaftlichen Betrieben gab es in der letzten deutschen Zeit auch mehrere gewerbliche Unternehmen wie Ziegelei, Molkerei, zwei Sägerwerke, zwei Tankstellen, einige Läden und Handwerksbetriebe etc. Daneben hatte die Memelschifffahrt mit einem kleinen Hafen einige Bedeutung.
Die im Ordensstil 1905 errichtete Kirche mit reich bemaltem Triumphbogen und hohem Spitzbogenfenster hinter dem Altar wurde schon während des Krieges beschädigt und danach abgerissen. An ihrer Stelle erhebt sich heute ein Verwaltungsgebäude. Das Pfarrhaus von 1907 blieb dagegen erhalten. Es ist heute ein Museum für die Ortsgeschichte in deutscher und russischer Zeit. Das einstige Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs wurde 1993 als russisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt wieder aufgebaut und den Gefallenen und Toten beider Weltkriege gewidmet: „Den Toten zur Ehre, den Lebenden zur Mahnung“.[1]
Der Höhenzug „Daubas“ entlang der Memel war mit seinem prächtigen Laubwald eine bekannte Naturschönheit des Trappener Forstes.
[1] Tautorat, Am Memelstrom, S. 24 und Bachtin, Kirchen in Nord-Ostpreußen, S. 244; GenWiki – Trappönen,