Als Masuren bezeichnet man den südlichen, seenreichen Teil Ostpreußens etwa von den Kernsdorfer Höhen im Westen bis zum Goldaper Hochland im Nordosten. Die Eiszeit hat hier die typischen langgestreckten Rinnenseen und die weitgerundeten Becken der Stauseen hinterlassen und so ist Masuren heute die größte Seenlandschaft Polens. Im Westen Masurens befindet sich die Eylauer Seenplatte, im Ostteil die Masurische Seenplatte. Spätestens mit der Reformation sahen sich etliche evangelische Polen veranlasst, das katholische Masowien zu verlassen, um im reformierten Ostpreußen ihren neuen Glauben praktizieren zu können. Sicher gab es auch Masowier oder Polen aus anderen Regionen, die sich Drangsalierungen ihrer Gutsherren entziehen wollten oder die nach Ostpreußen flüchteten, um bessere Lebensbedingungen zu finden, was im dünn besiedelten einstigen Ordensland gut möglich war und was sie alle vom 15. bis 18 Jh. in größerem Umfang taten. Ab dem 18. Jh. bürgerte sich der Name Masuren ein. Siegfried Lenz schilderte sehr liebevoll das gemütliche und mitunter skurrile Leben der Masuren. Sie waren aber auch von den Katastrophen, die Ostpreußen heimsuchten, in besonderer Weise betroffen. So vom Einfall der mit Polen verbündeten Tataren, bei dem 50 Dörfer zerstört und die Hälfte der masurischen Bevölkerung den Tod fand oder verschleppt wurde, und von der anfangs des 18. Jhs. grassierenden Pest, die wohl in Hohenstein ihren Ausgangspunkt nahm.
Im Zuge der großen Verwaltungsreform in Preußen wandelte Minister Wilhelm von Humboldt, der Gründer der Berliner Universität, die Fürstenschule in Lyck in ein Gymnasium um. An diesem bildete sich, dem Zeitgeist folgend, das “Sängerkränzchen der Lycker Prima 1830”, eine der ältesten Gründungen von Männerchören in Ostpreußen, mit dem Anspruch, das deutsche Lied zu pflegen und die Heimat zu besingen.
1913 machte man die Bildungsanstalt zum Reformgymnasium mit angeschlossener Realschule und 1924 zum Humanistischen Gymnasium mit Realschule, an der 1925 die “Sudavia” gegründet wurde, die Vereinigung ehemaliger Lycker Realschüler. Beide Schulzüge zogen 1930 in das nicht mehr benötigte Lehrerseminar um und nannten sich ab 1931 mit der Erhebung zur Oberrealschule “Staatliche Ernst-Moritz-Arndt-Schule”. Mit der Schulreform von 1937 entfielen die Real- und Gymnasialzweige zugunsten einer Oberschule, deren Unterricht endgültig am 20. 10. 1944 endete.
1799 begründete man in Lyck das erste staatliche Lehrerseminar Ostpreußens, das mit der Ausbildung von 20 Seminaristen begann. Direktor war der Erzpriester Timotheus Gisevius. Die Anstalt florierte allerdings nicht und ging 1807 wieder ein. Erst 1902 kam es zu einer Neuauflage, der damals elften der Provinz. Diese stellte mit allen anderen Lehrerseminaren des Deutschen Reichs 1926 ihre Tätigkeit ein, weil dann die Hochschulausbildung der Lehrer durchgesetzt worden war.