Okowizna – Numeiten
Das hiesige Gut befindet sich zwischen dem Schwenzaitsee (jez. Swiecajty), dem Haarschensee (jez. Harsz) und dem Lemningsee (jez. Lemiet) und gehörte zur Gemeinde Haarschen. Letzter deutscher Besitzer seit Anfang des 20. Jhs. war die Familie Hagen, die das Gut zu wirtschaftlicher Blüte brachte und das dazugehörige Land von 149 ha auf 600 ha ausdehnte. 1932 wurde Benno Hagen als Besitzer genannt, der eine Betriebsfläche von 600 ha bewirtschaftete, davon 200 ha Ackerland und 250 ha Wiesen und Weiden.[1]
Man baute Getreide an und befasste sich mit der Zucht von Pferden und Rindern. Das eingeschossige Gutshaus wurde 1915 in den Kriegsauseinandersetzungen zerstört und 1918 unter Verwendung von Mauerresten neobarock wiederaufgebaut. Das Wohnhaus und insbesondere auch die Wirtschaftsgebäude sind gut erhalten und befinden sich heute in Privatbesitz.
Während des 2. Weltkriegs diente das Gutshaus als Quartier für eine Abteilung des Auswärtigen Amtes unter Joachim von Ribbentrop, der selbst Räume in Schloss Steinort in Beschlag genommen hatte.
Literatur: Susanne Hagen, Numeiter Geschichten – Erinnerungen an meine Großeltern, an ihr Numeiten und an die Menschen, die mit ihnen dort lebten (Herbert-Reinoß-Bücherstube in Kruttinnen c/o Storchenpost, Jan. 2007)