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Schreitlacken

Morsanskoe – Schreitlacken/Schrötlaken; Mollehnen

Der Name des Ortes Schreitlacken leitete sich ab von dem vor langer Zeit hier lebenden prußischen Gutsbesitzer Saroyte. Dieses Gut war zeitweise sehr umfangreich durch die Verbindung mit den Gütern Kiauten, Mollehnen, Schugsten und Trentitten. Eine erste urkundliche Benennung erfolgte 1627, als das Gut dem Sohn des kurfürstlichen Leibapothekers Panzer verliehen wurde. Spätere Besitzer waren der Oberforstmeister von Kreytzen und die Herren von Kunheim und von Czudnochowski. Um 1863 gehörte Schreitlacken dem Generallandschaftsrat Richter. Das Gut war im 20. Jh. gut 600 ha groß. Es gab ein gediegenes Gutshaus in einem prächtigen Park mit alten Bäumen und gegenüber auf einer Anhöhe den Begräbnisplatz der Gutsbesitzer.

Das Land von Mollehnen soll 1295 vom Orden dem samländischen Prußen Naudiote, Sohn von Jodute, übertragen worden sein, und zwar als Belohnung dafür, dass er den Aufstand prußischer Bauern verraten hat. Zunächst lebten hier prußische Freie und prußische Bauern auf verschieden großen Besitzungen. 1625 übernahm Joh. Korsch, Kämmerer des Kammeramtes Laptau, das gesamte Land und das galt trotz vielfacher sich anschließender Besitzerwechsel bald als adliges Rittergut. In der ersten Hälfte des 18. Jhs. gehörte es zur Familie von Auer, in der zweiten Hälfte zur Familie von Korff und war dort Vorwerk von Bledau. Ab 1815 stand es zur Zwangsversteigerung an, die jedoch erst 1830 erfolgreich war. 1878 vereinigte man unter dem Besitzer Carl Podlech den ehemaligen Laptauer Amtsrossgarten mit dem Gutsbezirk Mollehnen. Ab 1890/91 erschien Leutnant Franz Schröter aus Königsberg als Eigentümer und Fritz Schröter war wohl der letzte deutsche Eigentümer. 1929 vereinigte man Mollehnen mit Korben und der Landgemeinde Trentitten zur Landgemeinde Trentitten.[1]

Südlich von Schreitlacken erstreckt sich die große Fritzensche Forst. Sie ist der Rest des alten Urwaldes, mit dem das ganze Samland einst bedeckt gewesen sein soll. An dem an ihrem Rand gelegenen Dammteich, dem größten des Samlands, konnte man einst schön entlang wandern. Die Bahnstation von Groß Raum, einst Haltepunkt der Samlandbahn und Ausgangspunkt für Ausflüge in den Wald, existiert auf der Karte noch, ohne dass der Ort benannt wird. Zwischen hier und dem nicht mehr existierenden Ort Schugsten im Nordosten der Forst erstreckte sich ein Flachmoorgebiet, das den Eindruck eines Urbruchwaldes machte.

[1] Dr. Manfred Klein, Das Rittergut Mollehnen, Unser schönes Samland, Sommer 2010, S. 24